Ein Buch zu veröffentlichen ist vielleicht ein bisschen, wie ein Kind in die Welt zu setzen. Man bereitet sich viele Monate lang darauf vor, und wenn es da ist, kommt alles anders, als man dachte. Uns beiden, Theresa und Raphael, ging es auf jeden Fall so.
Da war viel Schönes. Die Erfahrung eines gemeinsamen Abenteuers, unzählige Interviewanfragen, Mails voller Glückwünsche und Dankbarkeit, Gespräche mit Freund:innen, die uns erzählten, wie tief das Buch sie berührt hatte. Wir bekamen Post von einem Zauberer (Hi, Matt!) und vom WWF, Einladungen an Hochschulen und Theater. Wir planten eine ganze Lesereise durch Süddeutschland, Workshops und Gespräche darüber, wie wir am besten mit der Klimakrise umgehen, aber mit dem Ende unserer Partnerschaft schien das unmöglich.
Wir beide hatten eine ziemlich schwere Zeit nach der Veröffentlichung, brauchten Abstand. Gleichzeitig hatten wir aber auch Dinge angeschoben, mit denen wir uns weiterhin stark verbunden fühlten, das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland zum Beispiel. „Immer wieder haben mich eure Calls in diesem Jahr nicht nur mit neuen, wichtigen, spannenden oder inspirierenden Denkanstößen versorgt, sondern haben oft auch einfach emotional gut getan“, schrieb uns gerade eine Kollegin. Viele Sachen, die wir uns rund um das Buch erträumt haben, blieben jedoch liegen, was uns schmerzt.
Eine Forschungsfrage für uns war immer gewesen: Was müssen wir sterben lassen, damit Raum für Neues entsteht? Mit dieser Email wollen wir das Kapitel unserer Reise bewusst abschließen. Wir haben in diesem Jahr gemeinsam viel daran gearbeitet, unsere Erfahrungen zu kompostieren, damit wieder Neues wachsen kann.
Und das tut es: Theresa ist seit Herbst Teil des „Klimalabor“ im Schweizer Republik Magazin, wo sie einen unserer Träume umsetzen kann: Einen Raum für Austausch über Gefühle und Frustration angesichts der Krise zu öffnen, einen Raum, in dem Zweifel und Ideen Platz haben. Gemeinsam mit allen Interessierten, mit Lesern und Expertinnen aus dem deutschsprachigen Raum werden hier in den nächsten Monaten neue Formate für einen Journalismus entwickelt, der uns in der Klimakrise wirklich weiterbringt. Das Klimalabor startet am 10. Januar 2023, ihr könnt euch jetzt schon anmelden: www.republik.ch/klima
Raphael schreibt neben anderen Texten einen Newsletter für alle, die das mit der Klimakrise kapiert haben, also keine Infos mehr über CO2 und Solaranlagen brauchen, sondern das Problem tiefer durchdringen und das Leben in dieser Menschheitskrise nach vorne denken wollen. Mal bedacht, mal wütend ist der Newsletter ein lautes Nachdenken darüber, was wir jetzt tun können. Dabei sein könnt ihr hier.
Wir beide teilen die Überzeugung: There is Hope! Und weil Hoffnung nicht auf dem Sofa entsteht, sondern durchs Handeln, wollen wir Antonia und Vengai unterstützen, die wir in Mosambik getroffen haben.
Ihr Mangrovenkomittee, das die Küste nach dem schweren Sturm Idai wieder aufforstet, ist für uns das beste Beispiel auf dem Weg zu mehr Klimagerechtigkeit und Biodiversität: Neun Millionen Setzlinge haben sie schon gepflanzt – damit es noch mehr werden, ist hier Eure Chance, mit anzupacken: Spendet Hoffnung in Zeiten der Klimakrise. Jeder Betrag zählt!
Für uns war die Reise am Puls der Erde das vielleicht einschneidenste Ereignis unseres Lebens. Zumindest hat es unsere Sicht auf die Welt tief, tief verändert. Vieles von dem, was wir heute tun, wurzelt in diesen Erfahrungen. Nicht jeder Moment war einfach, aber viele Erlebnisse waren bereichernd, und alles hat uns ganz persönlich dabei geholfen, die Frage zu beantworten: Wer wollen wir sein in dieser großen Krise?
In diesem Sinne gehen wir weiter und freuen uns, wenn ihr uns weiterhin begleitet: Hier geht’s zur Anmeldung im Klimalabor und hier könnt ihr Raphaels Newsletter abonnieren,
Liebe Grüße,
Theresa & Raphael